In den letzten Jahren der einst so großen Sowjetunion trat im sogenannten „Ostblock“ ein seltsames Phänomen an den Tag – eines, das bei heutigen Historikern oder Wissenschaftlern kaum Beachtung findet.

Der „Wind of Change“ wehte – und er brachte einen unerwarteten Baby-Boom mit sich.

Während die Sowjetunion langsam aber sicher in sich zusammenbrach, wuchsen die sogenannten „Perestroika-Babys“ jenseits des Eisernen Vorhangs auf. Von Russland bis zur Ukraine, von der Republik Moldau bis zu den baltischen Staaten: Die „New Kids on the Eastern Block“ machten alle ähnliche Erfahrungen – dank der sowjetischen Erziehung verbrachten sie ihre Kindheit und Jugend zu gleichen Teilen in Pionier-Ferienlagern oder beim Schlangestehen vor leeren Supermärkten.

Dann mussten sie plötzlich alles in Frage stellen, was ihnen seit ihrer Geburt beigebracht wurde – ihre Werte, Überzeugungen und Träume. Als Teenager in einer sich chaotisch wandelnden Gesellschaft mussten sie schnell lernen, was Freiheit in einer Ära des beschleunigten Kapitalismus wirklich bedeutete. Und sie mussten der Tatsache ins Auge sehen, dass das Land, in dem sie geboren wurden, nicht länger existierte.

__

25 Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion präsentiert cafébabel Berlin sein neues Projekt BEYOND 91 von und über die ‘Generation Perestroika‘.

In Form von sieben multimedialen, grenzübergreifenden Geschichten vereint BEYOND 91 die Arbeit von 14 jungen Journalisten und Fotografen aus sieben Ländern: Russland, Belarus, der Ukraine, Moldau, Litauen, Estland und Lettland.

Kann die post-Perestroika-Jugend in einer Zeit der – erneut – wachsenden Spannungen zwischen dem Westen und Osten Europas eine Brücke zwischen den beiden Welten bilden?